Es ist eines unserer Anliegen, auch die Schüler an die Geschichte der Gemeinde Brühl und Rohrhof heranzuführen. Daher stellen wir Materialien zur Verfügung, die wir zu diesem Zweck entwerfen und überlassen es den Lehrkräften, ob und wie sie diesen nutzen möchten. Es sind lediglich Vorschläge, die gerne abgeändert und den Bedürfnissen der betreffenden Schülergruppe angepasst werden können.
Es ist auch Absicht, dass kein Bezug zu den Lehrplänen hergestellt wird. Dies erfolgt im Landesbildungsserver, und wir möchten nicht den Eindruck erwecken, mit ihm in Konkurrenz zu treten.
Sollten Sie an anderen, hier (noch) nicht berücksichtigten Themen interessiert sein, wenden Sie sich bitte an uns. Wir sind Ihnen gerne behilflich.
Der Sommer zuhause lädt zu einer Radtour ein. Der Heimatverein schlägt hier eine Tour rund um die Schwetzinger Wiesen vor, die Wiesenhüter Fritz Fichtner ausarbeitete. Im September 2018 wurde diese Route erstmals befahren. Die Länge beträgt knappe 11 km und dauert ca. 40 Minuten. Nehmen Sie sich aber die Zeit, die Schleusen, Brücken und Anderes in Ruhe anzusehen – es lohnt sich.
Ausgehend vom alten Wiesenhüterhaus führt der Weg entlang dem Be- und Entwässerungssystem der Schwetzinger Wiesen. Hier, am alten Wiesenhüterhaus [A1], liegt (heute unter der Straßendecke verborgen) die Stelle, von der aus der Leimbach bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts in das Bewässerungssystem eingeleitet werden konnte. Der Radweg führt über den Damm entlang der Birnbaumallee zur ersten Abzweigung bei Punkt [A3]. Der Weg führt über den unbefestigten Feldweg zur alten Brücke [D]. und weiter zur T-Kreuzung [D2]. Hier biegt die Route links ab Richtung [E2 / Leimbachbrück]. Sie folgt nun dem Rad- und Wanderweg entlang dem Leimbach bis zu seiner Mündung in den Rhein. Dabei passiert man die ehemalige Domänenschleuse sowie die Edersche Stauschleuse [P4] und den See des früheren Kieswerks Volk.
Die weitere Tour folgt ab der Leimbachbrücke [P2] an der Mündung des Leimbachs in den Rhein nach Norden und trifft auf Edinger Gemarkung auf die einzige Entwässerungsschleuse [B10] der Wiesen. An der NATO-Rampe / Panzerauffahrt überquert man das Durchlassbauwerk und erreicht nach wenigen hundert Metern den alten Sommerdamm. Ein kurzer Fußweg führt von hier zur Mittelschließe [B8].
Der weitere Weg führt anschließend zum Gehöft von Bauer Kuhn, in dessen Nähe der aufwändig gestaltete Grenzstein der Gemarkungen Schwetzingen und Brühl [B4] Aufmerksamkeit verdient (Bild 14a). Danach trifft man auf die so genannte Mündelschleuse [B5] und die Stelle, an der im vergangenen Jahr der Hochwasserdamm brach. Unterhalb des Friedhofs Rohrhof gelangt man zum Gewann Torfstücker und der Teufelsbrücke [E7], wo noch das Bauwerk, das in einer Hecke verborgen ist, zu sehen ist. Von hier aus führt der Weg zurück zum alten Wiesenhüterhaus [A1], wo die Radtour endet.
Schlossparkführung
Rund um den Schlossgarten – außerhalb seiner Mauern.
Vorschlag: Fahrradtour mit den Schülern und Schülerinnen.
Position 1
Der Kanal an der Zähringer Straße: Dieser musste früher in Handarbeit jährlich vom Schlamm befreit werden. Der Schlamm wurde dann zu den Obstbaumplantagen gebracht und diente dort als Dünger.
Der frühere Schälzigweg mündete neben dem verlandeten Flussbett (blaue gestrichelte Linie) in die Zähringer Straße ein.
Position 2
Durch diese „Eiserne Tor“ zog man – in Zeiten des Großherzogtums Baden - von Karlsruhe kommend in das Schloss ein. Zu festlichen Anlässen standen in großherzoglicher Zeit hier die Schulkinder Spalier.
Zur anderen Seite hin erstreckte sich eine vierreihige Kastanienallee bis zur Sternallee (Grüne Linie im Plan). Dies weist auf einen nicht ausgeführten Plan hin, das Schloss Schwetzingen zu einem Jagdschloss mit einem angeschlossenen Jagdstern auszubauen.
Position 3
Die Gemarkung „Die Höll“: Richtung Südwesten erkennt man die Umrisse einer alten, heute nicht mehr benutzbaren Straße.
Dahinter befand sich die alte Baumschule des Gartenbaudirektors Johann Michael Zeyher, der 1804 nach Schwetzingen kam. Die Baumschule umfasste etwa 200.000 heimische Obstbäume und 240.000 fremde Bäume und Ziersträucher. Die Obstbäume konnte gedeihen, weil man den Sandboden mit Schlamm (siehe Punkt 1) und Kalk verbesserte.
Position 4
Beim „Wolfgangs Peedl“: Von hier ging ein alter Pfad nach Ketsch (rote gestrichelte Linie), der unter anderem von Kirchgängern benutzt wurde.
Position 5
Vom „Ketscher Buckel“ aus hat man einen guten Einblick in den so genannten „Schmettauscher Durchhieb“ von 1734. [Die Geschichte: General Samuel Graf von Schmettau hielt sich 1734 mit seinen Truppen zum Manöver in Schwetzingen auf. Carl Theodor beklagte sich ihm gegenüber, dass der Speyrer Bischof ihm nicht die Erlaubnis gäbe, eine Allee durch den Wald zu schlagen. Von Schmettau regte an, mit der Erlaubnis von Carl Theodor eine Schneise durch den Wald zu schlagen, die ihm Carl Theodor auch gerne gab. Ohne sich weiter mit dem Bischof von Speyer auseinanderzusetzen, ließ der General von seinen Soldaten den gewünschten Weg in den Wald frei schlagen. So war der Blick zur Kalmit frei.]
Was davon blieb, ist der Schwetzinger Viehtrieb an den Rhein. Ein alter Plan Carl Theodors, eine feste Straße nach Ketsch bauen zu lassen und den Viehtrieb beidseits der Straße anzulegen, wurde nicht verwirklicht.
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