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2.2.3 Heimatbuch EinbandVerein für Heimat- und Brauchtumspflege Brühl/Rohrhof e.V. (Hg.), Brühl und Rohrhof. Das Heimatbuch. Eine Reise durch die Zeit zum 850. Jahrestag der ersten urkundlichen Nennung von „Bruowele", Brühl 2007

Die Gemeinde Brühl konnte im Jahr 2007 das 850-jährige Jubiläum ihres Bestehens feiern. Mit einem Festreigen, der sich über das ganze Jahr erstreckte, wurde dieses Ereignis würdig begangen. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde der Band „Brühl und Rohrhof. Das Heimatbuch“ am 13. März 2007 vom Verein für Heimat- und Brauchtumspflege der Öffentlichkeit übergeben.

Der anspruchsvolle Titel „Das Heimatbuch“ verdeutlicht schon den Anspruch seiner Herausgeber: Eie umfassende und vollständige Darstellung der Geschichte der beiden Ortsteile Brühl und Rohrhof. Auf 608 Seiten wird dem Leser des repräsentativen Bandes „Eine Reise durch die Zeit zum 850.Jahrestag der ersten Nennung von Bruowele“ geboten. Die Ablichtung der Urkunde, um die sich alles dreht, findet sich auf Seite 61.

Das Buch ist inhaltlich strikt chronologisch aufgebaut und umfasst die Zeitspanne von der Vor- und Frühgeschichte bis zur „jüngeren Geschichte in Brühl und Rohrhof“. Der geneigte Leser mag dies als Hinweis darauf verstehen, dass sich die beiden Ortsteile ihrem Selbstverständnis nach nicht unbedingt als Einheit sehen. Die beiden Ortsteile Brühl und Rohrhof hatten wirklich über Jahrhunderte hinweg eine jeweils eigene Geschichte. Die chronologische Ordnung wird innerhalb des Abschnitts „Nach dem Zweiten Weltkrieg“ aufgelöst und durch thematische Bezüge ersetzt.

Eingestreut finden sich, farblich abgesetzt, Ausführungen zu Schwerpunkten  wie „Rückblick. Die Kurpfalz kauft sich ein“ (S. 89) oder „Weggeschwemmt. Der Koller wandert nach Waldsee“ (S. 147f), um zwei Beispiele zu nennen.  Daneben finden sich Anekdoten wie „Die ‚Schachtel’. Ein Unfall am Floßanleger“ (S. 196) und Aussagen von Zeitzeugen, zum Beispiel „Wilhelm Kessler. Mein Großvater“ (S. 415f). Eine Erweiterung erfährt das Buch ab Seite 566 mit der Vorstellung von „Brühler und Rohrhöfer. Interessante Persönlichkeiten“ sowie einem Anhang Seite 605 f. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis schließt das Buch ab. An dieser Stelle vermisst der Rezensent ein Namens- und Sachverzeichnis, das für die Arbeit mit Buch hilfreich wäre. Außerdem kann dieser auch nicht nachvollziehen, weshalb die Kapitelüberschriften im Text und die Gliederung im Inhaltsverzeichnis nur selten übereinstimmen.

Der thematische Teil, eingebettet in die chronologische Ordnung als „Nach dem Zweiten Weltkrieg“, widmet sich der Tätigkeit der Bürgermeister nach 1945. Die Autoren gehen dabei über die darstellende Beschreibung dessen, was die einzelnen Persönlichkeiten für Brühl und Rohrhof geleistet haben, hinaus und geben wertende Urteile auch zu einzelnen Maßnahmen der Amtsträger ab. Der zeitliche Rahmen spannt sich dabei von der amerikanischen Militärverwaltung, die Wilhelm Kessler (1945 – 1948) einsetzte, über Alfred Körber 1948 – 1968), Gerhard Stratthaus (1973 – 1982), Günther Reffert (1982 – 1998) und Dr. Ralf Göck (seit 1998). Daran schließen sich weitere Themen an, wie die persönlichen Erinnerungen von Paul Wüst an seine Zeit in der Gemeindeverwaltung (mittels Kursivschrift als solche kenntlich gemacht). Breiten Raum nehmen die  Ausführungen über die Parteienlandschaft  ein, eine verdienstvolle Abhandlung über die vor Ort aktiven Parteien seit der Demokratisierung der Bundesrepublik.

Im Anschluss daran finden die Herausgeber wieder zur chronologischen Ordnung zurück. Flüchtlinge und Vertriebene, Währungsreform, Gründung des Südweststaates und die Gemeindereform sind die auch überregional interessanten Themen. Dazwischen eingestreut lokale Themen wie die Ausführungen zur Kriegerkapelle, zur Gemeindebücherei und den Brühler Mühlen. Weltoffenheit führt die Darstellung der Partnerschaften mit anderen Gemeinden vor Augen: Ormesson in Frankreich (S. 500 – 507), Weixdorf in Sachsen (S. 508 – 518) und Dourtenga in Burkina Faso (S. 518 – 529).

Brauchtum und Dialekt führen wieder zu den heimatlichen Wurzeln zurück (S. 531 – 546). Häuser, Denkmäler und Kunstwerke führen den stetigen Wandel in der Kunst vor Augen, die auch in einem Ort wie Brühl und Rohrhof allgegenwärtig ist. Dem Natur- und Umweltschutz kommt trotz und gerade wegen der dichten Bebauung der Gemarkung große Bedeutung zu, der man den entsprechenden Raum im Band einräumte (S. 552 – 561).

Das ambitionierte Heimatbuch über Brühl und Rohrhof ist in den Händen der Herausgeber zu einem unverzichtbaren Kompendium der Ortsgeschichte geworden. Es stellt umfassend den gegenwärtigen Wissenstand über die Ortsgeschichte allgemeinverständlich und übersichtlich dar. Die Texte sind reich bebildert und viele Einwohner finden sich oder ihre Vorfahren wieder. Damit wird es auf lange Zeit hin das Standwerk bleiben, das in jede Bibliothek in Brühl und Rohrhof gehört.

Leseprobe:

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Verein für Heimat- und Brauchtumspflege Brühl/Rohrhof e.V. (Hg.), Brühl und Rohrhof. Das Heimatbuch. Eine Reise durch die Zeit zum 850. Jahrestag der ersten urkundlichen Nennung von „Bruowele", Brühl 2007

Datum01.11.2023
Dateigröße 5.72 MB
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