Gesundheitsvorsorge war bis in das 19. Jahrhundert hinein reine Privatsache der Betroffenen und je nach deren Möglichkeiten gesichert oder eben nicht. Das galt als unabänderliches Schicksal, für dessen Milderung sich höchstens die Almosenkassen der Kirchen als Hilfe anboten. Deshalb steckte damals in dem noch heute gebräuchlichen Sprichwort: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not!“ eine bittere Wahrheit. Jeder musste tunlichst dafür sorgen, dass er immer genug Geld für Krankheitstage zurückgelegt hatte.
Das in den 60er und 70er Jahren in Brühl ansässige Unternehmen fertigte Teile für die Rundfunkindustrie und komplette Stereoanlagen. Gegründet in den 20er Jahren, wurde Julius Karl Görler in den 30er Jahren zum bedeutenden Hersteller für Radioteile. Die Ortsschell Nr.17 beschreibt die Geschichte der Firma mit ihren fünf Fertigungsstandorten und den letzten Hauptsitz in Brühl. Die Entstehung des Werkes sowie den gesellschaftlichen und familiären Zusammenhängen wird besondere Bedeutung zugemessen.
Seit 2018 besteht dazu ein Museum in der Neugasse 44 (ehem. Heimatstuben). Es zeigt Ausschnitte aus der früheren Zeit des Rundfunks, Produkte, Baugruppen, Baupläne, Fachzeitschriften von Görler, aus allen Jahrzehnten, aber auch über das Leben der Mitarbeiter des Unternehmens.
Von Juli bis September 2014 präsentierte der Verein in der „Villa Meixner“ in Brühl eine Ausstellung mit dem Thema „Das Luftschiff in der Kunst – Gemälde, Plakate, Grafiken“. Leihgaben aus dem Aeronauticum Nordholz, dem Niedersächsischen Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte Oldenburg, dem Zeppelin-Museum Friedrichshafen und dem Zeppelin-Museum Meersburg sowie aus Privatbesitz ermöglichten die Ausstellung. Diese Ausgabe der „Ortsschell“ strebte eine Zusammenstellung aller künstlerischen Darstellungen von Schütte-Lanz-Luftschiffen auf Gemälden oder Postkarten sowie Werbedrucken an.
Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich die Gemeinde Brühl mit ihrem Ortsteil Rohrhof in der Phase der Erweiterung und Entwicklung. Daneben hatte die Luftschiffbau Schütte-Lanz OHG mit dem Jungfernflug des Luftschiffes SL II neue technische Maßstäbe in der Luftfahrt gesetzt. Die Niederschrift im »Buch der Gefallenen« ermöglicht es dem heutigen Betrachter, aus der gebotenen Distanz von 100 Jahren die soziale Tragweite der Einberufungen und Kriegsverluste einzuschätzen.
In den vergangenen Jahrzehnten veränderte die Gemeinde Brühl und ihr Ortsteil Rohrhof ihr Aussehen grundsätzlich. Ortsteile wuchsen zusammen, fast alle Flächen der Gemarkung wurden überbaut. Prägende Bauten wie der Bahnhof verschwanden. Einrichtungen wie die Kollerfähre veränderten ihr Erscheinungsbild. Ältere Denkmäler werden gepflegt und neue treten hinzu: Hinweistafeln am Stabhalterplatz, am Steffi-Graf-Park. Ein in dieser Ausgabe projektierter zeigt in 22 Tafeln die Stätten der Gemeinde auf, die mit historischen Erinnerungen verbunden sind.